Mein erster Besuch im Café International

Obwohl ich selbst eine ukrainische Geflüchtete bin, habe ich jetzt eine gute Wohnung, besuche eine gute Schule und habe auch gute Sprachkenntnisse. Aber viele Menschen, die in Deutschland aufgrund wirtschaftlicher oder politischer Krisen leben, haben solche Grundlagen nicht. Zum Glück gibt es auch die Veranstaltungen, die diesen Menschen zu helfen versuchen, und das Café International ist eine davon.

Ich habe das Café zum ersten Mal in dieser Woche besucht, aber das wird nicht das letzte Mal sein. Ich war überrascht von der angenehmen und gemütlichen Atmosphäre, die dort herrschte. Mit einer Tasse warmen Kaffees sitzen alle im Kreis und finden gemeinsam Lösungen für verschiedene Probleme, wie zum Beispiel Dokumente oder Sprachkurse. Die Familien tauschen Neuigkeiten aus oder diskutieren einfach über alltägliche Dinge. Die Kinder laufen auch herum und spielen freudig miteinander.

Es gibt auch die Kleiderkammer der Nachbarschaftshilfe, in der man Kleidung sehr günstig kaufen kann. Die große Auswahl ermöglicht es jedem, etwas Passendes zu finden. Es gibt Kleidung sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.

Was mich am meisten überrascht hat, ist, wie ruhig und fröhlich alle waren, obwohl die Asylsuchende jeden Tag so vielen Herausforderungen gegenüberstehen: Probleme mit der Wohnung, Sprachbarrieren, Arbeitslosigkeit oder kulturelle Unterschiede. Und trotzdem plaudern alle gemütlich miteinander, die Kinder spielen, und der Nachmittag verläuft friedlich.

Sofiia Veremeienko

Zur Autorin: Sofiia Veremeienko ist 16 Jahre alt und besucht zurzeit die 11. Jahrgangsstufe am Camerloher-Gymnasium Freising. Sofiia stammt aus Irpin, Ukraine. Sie ist im März 2022 zusammen mit ihrer Mutter über Tschechien nach Deutschland geflohen, weil sie in der Schule schon ein wenig Deutsch gelernt hatte.

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